Fahrplanauskunft für Sehbehinderte

U-Bahn in München: Auf die ersten 50 Jahre!

Am 19. Oktober 1971 war es soweit: Mit Inbetriebnahme des ersten Abschnitts wurde München in den Kreis der Metropolen aufgenommen, die auf die U-Bahn als Massenverkehrsmittel setzen. Die Strecke war anfangs noch überschaubar und reichte vom Kieferngarten bis zum Goetheplatz. Heute sind es fast 100 Streckenkilometer mit genau 100 U-Bahnhöfen. Im Jahr 2019 waren 429 Millionen Fahrgäste im Untergrund unterwegs. Keine Frage: Die U-Bahn ist das Rückgrat des Nahverkehrs in München.

Die ersten Ideen für unterirdische Bahnen gab es schon vor mehr als 100 Jahren. Bis sie aber tatsächlich in Betrieb gehen konnte, musste seitens der Stadt noch eine entscheidende Weichenstellung vorgenommen werden. War zunächst nur eine Unterpflasterbahn – also eine tiefergelegte Trambahn – vorgesehen, entschied sich der Stadtrat 1964 für die leistungsfähigere U-Bahn, die keinerlei Berührungspunkte mit dem Individualverkehr hat. Zwischen Spatenstich und Eröffnung lagen gerade einmal sechseinhalb Jahre. Dass München Ausrichterin der Olympischen Sommerspiele wurde, beschleunigte den Ausbau rapide, 1972 rollten die Züge bis zum Olympiazentrum.

 

Die U-Bahn überholt die Tram 
Acht Jahre später, das Netz betrug damals bereits rund 35 Kilometer, fuhren die markanten weiß-blauen Züge auch zwischen Scheidplatz und Neuperlach Süd. Zu dieser Zeit überholte die U-Bahn auch erstmals die Tram, was die Fahrgastzahlen betrifft. 1983 ging die U1 bis zum Rotkreuzplatz in Betrieb und ein Jahr später begann der Bau der U4/U5 in der Innenstadt. 1989 war das Grundnetz mit den drei Stammstrecken im Kern vollendet und über 60 Kilometer lang. Die Außenäste wurden in den folgenden 20 Jahren bis in die Stadtrandbezirke verlängert. Seit 1995 verlässt die U-Bahn das Münchner Stadtgebiet und schließt die Stadt Garching ans Netz an. 

 

Der Ausbau geht weiter 
Das Jahr 2010 markierte den vorläufigen Abschluss des U-Bahnbaus: Die U3 wurde vom Olympia-Einkaufszentrum zum Moosacher Bahnhof verlängert. Seitdem ist keine U-Bahnstrecke mehr im Bau. Doch das soll sich schon bald ändern: Die U6 wird bis voraussichtlich 2026 vom Klinikum Großhadern nach Martinsried im Landkreis München verlängert und überschreitet damit – wie an ihrem anderen Linienende in Garching – erneut die Stadtgrenze.
Geplant ist außerdem eine Verlängerung der U5 vom Laimer Platz zum Pasinger Bahnhof und später weiter bis in den neuen Stadtteil Freiham. Um die stark frequentierten Innenstadtknoten zu entlasten, setzt die MVG zudem auf eine neue Verbindung zwischen Sendling und Schwabing: die U9. Die geplante Neubaustrecke verläuft von der Implerstraße über den Hauptbahnhof bis zur Münchner Freiheit. Östlich der Theresienwiese ist ein zweiter Wiesn-Bahnhof vorgesehen. Insgesamt soll die Neubaustrecke die Leistungsfähigkeit der U-Bahn massiv steigern, den Betrieb stabilisieren und neue Direktverbindungen herstellen, etwa zwischen Hauptbahnhof und Allianz Arena. Die U9 ist außerdem Voraussetzung für zukünftige Taktverdichtungen und Streckenverlängerungen.

 

Instandhaltung und Erneuerung rücken in den Fokus 
In den kommenden Jahren rückt die Erneuerung der teilweise mehr als 50 Jahre alten Infrastruktur zunehmend in den Fokus. So wird noch bis 2023 der U-Bahnhof Sendlinger Tor modernisiert und erweitert. Einige weitere Stationen sollen ebenfalls saniert werden, aufwändige Gleis- und Weichenerneuerungen stehen an. Die Arbeiten sind Voraussetzung dafür, dass die U-Bahn auch in den nächsten Jahrzehnten leistungsfähig bleibt. 
Und auch hinter den Kulissen wird an der Zukunft gearbeitet: So wurde Ende September das neue MVG-Betriebszentrum eröffnet. Dort sind U-Bahn, Tram und Bus erstmals in einem gemeinsamen Leitraum vereint. Die Zusammenlegung ermöglicht eine verkehrsmittelübergreifende Steuerung und weitere Verbesserungen bei der Fahrgastinformation. Aufgrund neuer Anforderungen an die Wartung und Logistik, ist zudem ein zweiter U-Bahn-Betriebshof für München erforderlich. Der in Neuperlach geplante Neubau ist Voraussetzung für den Ausbau der U-Bahn und ihre Leistungsfähigkeit in den nächsten 50 Jahren.

 

Weitere Informationen zum U-Bahn-Jubiläum mit Filmen, Bildergalerien sowie jeder Menge Zahlen und Fakten gibt es unter www.mvg.de/ubahn